Willkommen im Amazon-Universum! Manchmal wünschen wir uns einen kleinen Babelfisch wie ihn Douglas Adams in „Per Anhalter durch die Galaxis“ beschreibt – ein praktisches Tool, das „Amazonesisch“ in „Buch“ übersetzt. Bis das erfunden wird, hilft Ihnen unser Glossar für Buchmarketing mit Amazon.
Schnappen Sie sich ihr Handtuch und los geht es! Zwischendurch servieren wir auch einen Cocktail, versprochen.
A wie ASIN
Von wegen Buchmenschen mögen keine Zahlen: Wir sprechen fließend ISBN, EAN und eben auch ASIN, die Amazon-Standard-Identifikationsnummer. Sie dient zur eindeutigen Identifizierung von Produkten auf der Plattform.
B wie Buy Box
Die Buy Box ist der Bereich auf der Amazon-Produktseite, in dem Kunden direkt das Produkt in den Warenkorb legen können. Der Besitz der Buy Box ist entscheidend für die Sichtbarkeit und den Verkaufserfolg. Dort ist ein Anbieter voreingestellt – und das sollten Sie sein! Amazon ist zwar verpflichtet, immer eine Auswahl an möglichen Verkäufern zu zeigen. Doch nicht alle Kund*innen machen sich die Mühe, sich die verschiedenen Anbieter für ein Produkt anzuschauen. Meist gilt: Wer die Buy Box hat, verkauft das Buch!
C wie Clickrate
Die Clickrate misst das Verhältnis von Klicks auf ein Produkt oder eine Anzeige im Vergleich zu den dafür benötigten Impressionen. Sie ist ein wichtiger Indikator für die Wirksamkeit von Marketingmaßnahmen. Je besser und zielgruppengerechter Buchcover, Titel und Metadaten sind, desto besser die Clickrate.
D wie Datenqualität
Die Datenqualität bezieht sich auf die Genauigkeit und Vollständigkeit der Produktinformationen auf Amazon. Klingt einfach. Aber nur, bis man im Backend sieht, wie viele Felder es da auszufüllen gilt!
Doch hochwertige Daten sind entscheidend für die Auffindbarkeit und den Erfolg eines Buchs. Nichtsdestotrotz juckt es uns in den Fingern, einmal das Lesealter in Sekunden anzugeben. Möglich wäre das!
E wie ET
Damit ist nicht der Außerirdische gemeint, sondern der Erscheinungstermin des Buches. Die Kunst der Auslieferungssteuerung liegt darin, dafür zu sorgen, dass das Buch zum ET auch wirklich bei Amazon am Lager ist – und nicht auf einer Palette auf dem Hof!
F wie Flatfile
Flatfiles sind tabellarische Dateien, die zur Massenbearbeitung von Produktdaten auf Amazon verwendet werden können. Bei Büchern kommen sie eher selten zum Einsatz. Dafür aber bei buchbegleitenden Non-Books: das Plüschtier zum Bilderbuch in verschiedenen Größen, Kerzen in Farbvarianten und Familienkalender, die sich in der Spaltenanzahl unterscheiden.
G wie Gebote
Im Amazon-Marketing können Gebote auf Keywords abgegeben werden, um die Sichtbarkeit von Produkten zu erhöhen. Genau wie für die organischen Suchergebnisse gilt auch bei den Anzeigen: je besser die Metadaten und je zielgruppengerechter die Produktdetailseite, desto erfolgreicher das Marketing
H wie Halleluja
Der Ausruf, wenn ein Support-Ticket nicht nur geschlossen, sondern sogar gelöst wurde. Darauf stoßen wir mit einem pangalaktischen Donnergurgler an!
I wie Innenseiten
In der Buchhandlung nehmen Kund*innen das Buch zur Hand und beginnen zu blättern, ums sich einen Eindruck zu verschaffen. Und online? Schauen sie sich Produktbilder und Innenseiten an. Sie geben Lesern einen Einblick in den Inhalt und können dazu beitragen, Kaufentscheidungen zu beeinflussen.
J wie Ja zu …
Ja zu einer effektiven Buchvermarktung auf Amazon! Denn nur, was gefunden wird, kann gekauft werden. Amazon ist nun mal die Produktsuchmaschine Nummer 1 – egal, wo später dann tatsächlich eingekauft wird.
K wie KDP
KDP (Kindle Direct Publishing) ist eine Plattform von Amazon, über die Autoren ihre Bücher als eBook und Print-on-Demand veröffentlichen und bewerben können. Wer darüber hinaus auch den stationären Handel erreichen will, kann sein Buch zusätzlich bei einer buchhandels-nahen Plattform wie Tolino veröffentlichen. Doch die Online-Shops der Buchhandlungen bieten keine mit Amazon-Ads vergleichbaren Anzeigenformate.
L wie Lieferbarkeit
Natürlich ist die Lieferbarkeit eines Buches auf Amazon entscheidend für den Verkaufserfolg. Leser*innen wollen eben gleich loslesen! Zudem trägt eine schnelle und zuverlässige Lieferung zur Kundenzufriedenheit bei, was wiederum den eigenen Amazon-Score verbessert und die Sichtbarkeit erhöht.
M wie Markenregistrierung
„Das ist mein Buch, warum gelingt es mir nicht, das Cover zu aktualisieren?“ Möglicherweise fehlen einfach die Amazon-Schreibrechte. Dann hilft eine Markenregistrierung. Mit der Brand Registry schützen Sie ihre Markenrechte auf Amazon und bekommen die Hoheit über Ihre Metadaten zurück.
N wie Novität
Während im stationären Buchhandel der Fokus gerne auf Novitäten gelegt wird, liebt Amazon die Backlist. Denn dazu liegen schon Daten vor: Rezensionen, Abverkäufe, Retourenquote – und damit ein aussagekräftiges Ranking, das die Sichtbarkeit stärkt. Novitäten müssen sich das alles erst erarbeiten!
O wie ODR (Order Defect Rate)
Reklamation, Retoure und schlechte Rezension – das sind die drei Reiter der Amazon-Apokalypse. Zuviel davon verschlechtert das Ranking und sorgt für sinkende Verkäufe. Doch was ist zuviel? Bei der Order Defect Rate gibt es eine klare Vorgabe: Sie sollte unter 1% liegen!
P wie Preisbindung
Der Grund, warum unsere Agentur in der Black Week keine Überstunden macht: Bücher haben feste Preise – auch auf Amazon. Preismarketing ist daher nur in einem sehr begrenzten, gesetzlich klar definiertem Rahmen möglich – zum Beispiel mit E-Book-Preisdeals.
Q wie Qual der Wahl
E-Book oder Print? Wir finden, dass es sich auf einem Bein schlecht steht und empfehlen beides. Sie ahnen es: auch das erhöht wieder die Sichtbarkeit. Doch der Hauptgrund ist ein anderer. Wenn Sie beide Formate anbieten, erreichen Sie schlicht und einfach mehr Leser*innen.
R wie Rezensionen
Und wie Ranking! Denn schon ab drei positiven Amazon-Rezensionen verbessert sich das Ranking des Buches spürbar. Außer, es handelt sich um Bewertungen wie »alles top, gerne wieder« »das Buch war gut verpackt«. Aussagekräftigere Rezensionen entstehen zum Beispiel aus LovelyBooks-Aktionen.
S wie Sponsored Product
Sponsored Products ist ein typisches Werbeanzeigen-Format auf Amazon. Aber bei weitem nicht das einzige Format! Welcher Anzeigentyp in ihrem Fall zum Erfolg führt, hängt von vielen Faktoren ab: Ihrem strategischen Ziel, dem Konkurrenzumfeld, der Bekanntheit des Buches und vielen anderen.
T wie Ticket
Würde es eine deutsche Meisterschaft im Ticket-Pingpong geben – wir würden uns dafür qualifizieren! Denn bei diesem Spiel kennen wir viele Tricks. Zum Beispiel Tickets nie an einem Freitag aufgeben. Denn wenn die Antwort am Wochenende eintrifft, ist das Ticket am Montag, wenn wir wieder am Schreibtisch sitzen, bereits vom Amazon-Support geschlossen worden. Dann beginnt das Ticket-Spiel von vorne! Was hilft? Geduld, Hartnäckigkeit und Nervennahrung!
U wie USP
Bücher gibt es viele. Was ist das Alleinstellungsmerkmal Ihres Buchs? Und wie kommunizieren Sie das auf Ihrer Amazon-Produktdetailseite? Titel, Buchbeschreibungstext, Cover, Innenseiten und Bilder: Es gibt viele Stellschrauben, um die Einzigartigkeit eines Buchs hervorzuheben!
V wie VLB
Eine Besonderheit der Buchbranche: Einen Teil der Daten zieht Amazon aus dem VLB – insbesondere Metadaten wie Preis und Format, die rechtlich relevant sind. Das wiederum macht das Leben für Buchmenschen leichter: einmal optimieren, alle erreichen. Metadaten, die Sie im VLB melden, gelangen von dort in die ganze Buchwelt: in die Online-Shops und Warenwirtschaftssysteme der Buchhandlungen genauso wie zu den Zwischenbuchhändlern und zu Amazon.
W wie Warengruppen
Davon kennt Amazon erstaunlich viele: „Bücher mit Kapiteleinteilung für Kinder“, „Literaturkritik – Märchen, Sagen, Legenden & Mythen“, „Verhaltensstörungen“ …
Ein Buch kann bis zu drei Warengruppen haben. In welcher es landet, entscheidet Amazon selbst – und ändert diese Entscheidung mitunter wieder. Aber durch die Metadaten lässt sich das ein wenig steuern!
X wie „x marks the spot“
Hätten wir nicht alle gerne die Piratenschatzkarte, die uns zu dem sagenumwobenen Gral führt, mit dem sich alle Amazon-Rätsel auf einmal lösen lassen?
Y wie YMCA = You must consider Amazon!
Natürlich gibt es gerade in der Buchbranche gute Gründe, kein Riesen-Fan von Amazon zu sein. Doch wer auf der größten Produktsuchmaschine schlecht auffindbar ist, wird auch andernorts Umsatz verlieren.
Z wie Zeitfracht
Auch von dort zieht Amazon Daten wie Cover, Innenseiten und Text. Und von manch anderer Quelle auch. Mitunter sogar von Sellern, die das Buch gebraucht verkaufen. Was manchmal zu Daten-Chaos führt, das nur mit viel Detektivarbeit korrigiert werden kann.
Mit unserem kleinen Handbuch „Amazon von A bis Z“ haben Sie die erste Orientierung auf der eCommerce-Plattform. Sollte Ihnen dennoch mal die „42“ begegnen, schreiben Sie uns! Wir helfen Ihnen gerne!
Anna Lena Wimmer, Mareike Schubert und Dr. Wenke Bönisch sind Ihre freundlichen Co-Pilotinnen auf ihrem Flug durch das Amazon-Universum!