Welche Wunder Keywords bewirken, das haben wir mit Steigerungen der Online-Sichtbarkeit durch keyword-optimierte Metadaten und SEO-Texte schon mehr als einmal bewiesen. Aber wie kann man diese Keywords recherchieren?
Prinzipiell gibt es zwei Varianten, wie Sie zu einer Keyword-Strategie kommen: Sie können sie manuell oder datenbasiert erstellen.
Das schauen wir uns jetzt am Beispiel eines Deutschland-Reiseführers im Detail an.
Keyword-Recherche mit Bleistift und Brainstorming
Kann oder will man kein Tool verwenden, gibt es die Möglichkeit, „händisch“ eine Liste an Keywords zusammenzustellen. Dafür ist es zunächst wichtig, alle vorhandenen Informationen, die es zu dem Buch bereits gibt, anzufordern: Arbeitstitel, Grobstruktur, Einleitungskapitel, Inhaltsverzeichnis, Vorschautext. Sollte noch kein Druck-PDF verfügbar sein, bittet man Lektorat oder Autor wenigstens um ein Exposé, eine Grobstruktur und einen Arbeitstitel. Erkundigen Sie sich auch über die angestrebte Zielgruppe und die Vorteile dieses Buchs im Vergleich zu anderen Büchern mit ähnlichem Inhalt. Es kann auch nützlich sein zu wissen, welchem Konkurrenztitel das Buch ähnelt oder ähneln soll.
Manuelle Keyword-Liste | Keyword-Liste mit Tool | mtl. Suchvolumen |
urlaub | urlaub in deutschland | 72900 |
urlaub in deutschland | urlaubsziele deutschland | 8100 |
reiseziele deutschland | familienurlaub deutschland | 5900 |
urlaub mit kindern in deutschland | urlaubsorte deutschland | 3400 |
verreisen in deutschland | urlaub mit kind in deutschland | 3300 |
reiseführer deutschland | kurzurlaub in deutschland | 3300 |
campingurlaub deutschland | urlaub mit kindern deutschland | 2900 |
osterurlaub deutschland | urlaub in deutschland mit kindern | 2600 |
wo urlaub machen in deutschland | schöne urlaubsorte deutschland | 2500 |
ferienorte deutschland | schöne reiseziele deutschland | 1800 |
beliebte urlaubsziele deutschland | schöne urlaubsziele deutschland | 1500 |
buch urlaub in deutschland | außergewöhnliche reiseziele deutschland | 1400 |
urlaub am meer deutschland | schöne urlaubsorte in deutschland | 1300 |
urlaub in den bergen deutschland | deutschland urlaubsziele | 1300 |
familienurlaub in deutschland | 1200 | |
reiseführer deutschland | 1100 | |
urlaub in den bergen deutschland | 1100 | |
verreisen in deutschland | 960 | |
kinderurlaub deutschland | 920 | |
urlaubsziele in deutschland | 860 | |
camping am meer deutschland | 850 | |
campingurlaub deutschland | 810 | |
schöne urlaubsziele in deutschland | 750 | |
sommerurlaub in deutschland | 740 | |
urlaubsgebiete deutschland | 710 | |
reiseziele in deutschland | 700 | |
urlaubsorte in deutschland | 670 | |
beliebte reiseziele deutschland | 670 |
Haben Sie all diese Unterlagen erhalten, suchen Sie alle Wörter heraus, die das Buch beschreiben.
Als Beispiel dient hier ein Buch über Urlaub in Deutschland. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Ihnen bald die Keywords <urlaub>, <urlaub in deutschland>, <reiseziele deutschland>, etc. ins Auge springen. Werden auch verschiedene Urlaubsarten angesprochen, dann fügen Sie auch <campingurlaub deutschland>, <osterurlaub deutschland> und ähnliches hinzu. Notieren Sie sich alles, auch wenn es Ihnen banal erscheint. Behalten Sie im Auge, wer die Zielgruppe ist, welches Problem sie hat und was sie in die Suchzeile eingeben würde.
Damit kommen vielleicht noch Begriffe wie <wo urlaub machen in deutschland>, <urlaub mit kindern in deutschland> und <ferienorte deutschland> hinzu. Bedenken Sie auch, dass man auf Amazon außer Büchern auch Campingausrüstung, Reisegepäck und alles für den Strandurlaub erwerben kann. Also schreiben Sie vielleicht noch <buch urlaub in deutschland> hinzu. Mittlerweile haben Sie schon eine ordentliche Liste: Ihre manuelle Keyword-Strategie.
Früher oder später wird die Frage auftauchen: Wie „groß“ – also wie umfassend – darf ein Keyword sein? Wie detailliert sollte ich vorgehen? Das ist eine Frage, die leider nicht allgemein beantwortet werden kann, denn die Antwort ist themenabhängig.
Behandelt Ihr Buch ein Nischenthema, sollten die Keywords entsprechend feingliedrig gewählt werden. Es ist allerdings auch essentiell, mit seiner Keyword-Liste eine gewisse Grundmenge an potenziellen Suchenden zu erreichen. Um bei dem o. g. Beispiel zu bleiben, ist das Wort „urlaub“ ohne den Zusatz <deutschland> vermutlich zu groß, da es dann in eine Gruppe mit Urlaub im Allgemeinen, ohne bestimmtes Ziel, kommt.
Andererseits müssen vielleicht nicht alle Länder Deutschlands einzeln genannt werden, wenn es sich um einen allgemeinen Reiseführer für Deutschland handelt. Nehmen Sie nur die Teile mit hinein, die am häufigsten gesucht werden, zum Beispiel <urlaub in den bergen deutschland> und <urlaub am meer deutschland>.
Bei manuellen Keyword-Sammlungen können Sie jedoch nur Vermutungen anstellen, wonach häufig gesucht wird. Dies führt uns auch schon zu dem Grund, weshalb datenbasierte Keyword-Recherchen zielführender sind als manuelle: Ihre Liste wird auf Basis echter Suchvolumen-Daten erstellt.
Lassen Sie Sich von Keyword-Tools helfen!
Es existieren zahlreiche Tools, die Sie bei der Keyword-Recherche unterstützen können. Das Prinzip ihrer Funktionsweise ist dabei immer gleich: Nachdem Sie ein Keyword in eine Suchmaske eingeben, nennt Ihnen das Programm einerseits das durchschnittliche monatliche Suchvolumen für dieses Wort und schlägt Ihnen zudem weitere dazu passende Keywords vor.
Der Vorteil dieser Vorgehensweise gegenüber der manuellen ist, dass Sie auch erfahren, welche Kombination von Suchbegriffen exakt wie oft gesucht wird. Dabei kann es beispielsweise einen signifikanten Unterschied machen, ob Sie sich für das Keyword <urlaub deutschland> oder <deutschland urlaub> entscheiden.
Auf diese Art finden Sie auch Keywords, die Ihnen noch nicht in den Sinn gekommen sind – so erfahren Sie zum Beispiel, dass Menschen nicht nur nach <urlaub in deutschland>, sondern auch nach <urlaubsziele deutschland> und <kurzurlaub in deutschland> suchen. Behandelt Ihr Buch diese vorgeschlagenen Keywords ebenfalls, fügen Sie sie Ihrer Liste hinzu. Der große Gewinn dieser Tools ist also, dass Sie nicht nur auf bloße Vermutungen angewiesen sind und zusätzliche Keywords finden, die Ihnen selbst nicht eingefallen wären.
Funktionieren alle Keywords in jeder Suchmaschine?
Diese Tools liefern Ihnen jedoch nie die genauen Suchvolumendaten von Amazon, sondern die von Google. Einige Tool-Betreiber und Agenturen versuchen vorzugeben, dass sie Ihnen die exakten Suchmetriken von Amazon liefern, doch das ist falsch. Bei Amazon handelt es sich für uns zwar um die wichtigste Produktsuchmaschine, aber wirtschaftlich gesehen ist es nach wie vor ein gigantisches Online-Warenhaus, das weder die Verpflichtung noch die Absicht hat, interne Geschäftsdaten zu veröffentlichen. Amazon-Angestellte haben selbst keinen unbegrenzten Zugriff auf die Suchvolumendaten.
Es gibt lediglich einen „Trick“, um die genauen Daten zu ermitteln: Amazon-Advertising-Kampagnen schalten, einen hohen Klickpreis anbieten und dann in den Reportings nachsehen, wie viele Impressions Sie generiert haben. Aber das ist weder zu 100 % verlässlich noch preiswert.
Warum wir weder Gratis-Tools noch den Google Keyword Planner verwenden
Es gibt selbstverständlich auch kostenlose Tools zur Keyword-Recherche, es lohnt sich aber nicht, sich mit diesen lange zu beschäftigen. Es ist entweder nur möglich, eine beschränkte Anzahl an Anfragen durchzuführen, oder das Tool liefert höchstens einen ungefähren Richtwert über das monatliche Suchvolumen eines Keywords.
Das gilt seit einiger Zeit auch für den Google Ads Keyword Planer, der davor ein beliebtes Werkzeug für die Erstellung kostenloser Keyword-Strategien war. Sollten Sie nicht regelmäßig Google Ads in einer bestimmten Höhe schalten, wird Ihnen nur noch gesagt, dass Ihr Keyword zwischen 500- und 5000-mal monatlich gesucht wird. Bei einer solchen Ungenauigkeit können Sie sich ebenso gut auf Ihre manuelle Keyword-Recherche ohne Daten verlassen.
Warum nicht Keywords automatisch generieren lassen?
Wahrscheinlich werden Sie sich schnell fragen, ob man die Keywords für die Keyword-Strategie nicht automatisch generieren lassen kann. Schließlich braucht man für jedes Buch eine Keywordliste und bei umfangreichen Verlagsprogrammen wird man schnell versuchen, das Procedere der Keywordrecherche dem Computer zu überlassen. Tatsächlich gibt es ein paar Tools, die Keywords für Bücher auf Basis einer Volltextsuche erstellen. Bibliothekare würden sagen: eine Stichwortsuche. Und genau da liegt das Problem und der Grund darin, dass wir von der Medialike von der automatischen Erstellung von Keywordstrategien nicht überzeugt sind: Eine Volltextsuche kann nur Begriffe und Schlagwörter erzeugen, die im Buch auch verwendet werden. Keywords sind jedoch nicht das, was ein Buch beschreibt, sondern das, was der Nutzer in den Suchschlitz eingibt – seine Wortwahl, seine Situation, sein Problem. Keywords auf Basis von Volltextsuchen enthalten in der Regel weder die Bezeichnung der Zielgruppe noch die Wortwahl, die diese Verwendung.
Erst aus Daten und Wissen über die Zielgruppe entsteht die Keyword-Strategie
Es macht also Sinn, bei der Erstellung Ihrer Keyword-Strategie ein Tool zu verwenden, diese jedoch nicht von einem Computer, sondern von einer realen Person durchführen zu lassen. Und zwar einer, die sich gut mit dem Verlagsprogramm, dem geplanten Projekt und dem Marktumfeld auskennt.
Anders ausgedrückt: Solides (Online-) Marketing-Fachwissen und viel Erfahrung sind ein Muss. Keyword-Strategien sollten nicht dem Computer und nicht der studentischen Aushilfe überlassen werden – finden wir zumindest.
Sie haben Fragen zum Thema Keywords? Sprechen Sie mich an – gemeinsam finden wir maßgeschneiderte Lösungen für ihre Bücher und Produkte!
Pingback: Wie reich ist Alexander Herrmann? Suchanfragen, die wir lieber nicht aufgreifen
Pingback: SEO-Optimierung für Backlist-Titel lohnt sich! - Medialike Agentur
Pingback: Online suchen, lokal kaufen: der ROPO-Effekt im Buchmarketing
Pingback: Das AIDA-Modell und die perfekte Keywordstrategie
Pingback: Unser Referenzprojekt: Morascha Verlag - VLB-Datenpflege