Aufwachen, Laptop einschalten und schon sitzt man in der Arbeit. Praktisch, wenn man bedenkt, dass man sonst fast 3 Stunden am Tag im Zug verbracht hat. Die Jogginghose und der übergroße Pullover werden zu deinen besten Freunden. Ganz plötzlich dauert das Kaffeeholen nicht mehr so lange, weil man sich mit niemandem an der Kaffeemaschine verplaudert. So bleibt einem viel mehr Zeit, um wirklich zu arbeiten. Falsch gedacht!
Das ist zwar super in der Theorie, aber sich nicht ablenken zu lassen, sei es von Haustieren, Familie oder dem Handy und stets motiviert zu bleiben, ist die wahre Leistung, wenn es ums Thema Home-Office geht. Ohne die fast schon täglichen Skype Calls mit den Kolleginnen und Kollegen wäre letzteres vermutlich nicht möglich. Aber auch das stellt für mich als gebürtiges Landei eine Herausforderung dar: Denn was wäre das Home-Office mit funktionierendem WLAN, bzw. schnellem Internet? Richtig: Zu einfach.
Aber wie kam ich eigentlich ins Home-Office?
Voller Motivation bin ich am 1. Oktober in mein 18-wöchiges Praktikum gestartet. Endlich mal wieder mit Menschen zusammen in einem Büro sitzen, praxisbezogene Aufgaben und ein kleines Gefühl von normalem Alltag zu bekommen, nachdem mein letztes Semester aufgrund der Corona Pandemie ausschließlich aus Online-Vorlesungen bestand. Durch meinen Schwerpunkt Kommunikations- und Medienmanagement schien mir ein Praktikum in der Online-Marketing Branche genau richtig. Dass mich mein letztes Semester mehr auf das von Zuhause aus arbeiten statt auf das Inhaltliche des Praktikums vorbereiten würde, hätte ich nicht erwartet.
Ganze 4 Wochen durfte ich das lang ersehnte Bürofeeling auskosten, danach ging es auch für mich ins Home-Office. Selbstmanagement war also angesagt! Anfangs war die Situation etwas ungewohnt, auch die Hemmschwelle, jemandem ständig wegen seiner Fragen schreiben zu müssen, war groß. Kleine Fragen, die in Gesprächen an der Kaffeemaschine oder in der Mittagspause aufkommen, konnten nicht mehr so schnell beantwortet werden. Hinzu kam der Information-Overload, den man als Praktikantin in einem neuen Betrieb grundsätzlich zu bewältigen hat. Aber auch das verbesserte sich im Laufe der Zeit, vor allem dank der geduldigen KollegInnen, die mich einerseits unglaublich viel ermutigen zu „fragen, fragen und noch einmal: fragen!“ und andererseits gerne auch das vierte Mal betonen, dass es keine blöden Fragen gäbe.
Home-Office oder vor Ort im Büro: Kleine Fehler wird es anfangs immer geben. Solange man daraus aber einen Nutzen zieht, indem man davon lernt, kann man daran wachsen.
Ein Praktikum von Zuhause aus? Sich selbst motivieren und dranbleiben? Trotz anhaltender Pandemie? Mit Arbeit, die einem Spaß macht, ständigem virtuellen Kontakt zu den lieben LeidensgenossInnen in dieser ungewöhnlichen Zeit und unzähligen geteilten Bildschirmen auf Skype, schafft man es tatsächlich neue Aufgabenbereiche und Themengebiete zu erlernen und die Freude am Arbeiten zu erhalten.
Daher, liebe Agenturen: traut euch! Ein Remote-Praktikum im Home-Office ist möglich und für beide Seiten gewinnbringend. Wir schaffen das! Und jetzt entschuldigt mich, meine Katze möchte spielen.
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